Saalbachniederung wird Naturschutzgebiet

Langer Atem und viel Engagement ermöglichen Ausweisung


Franz Debatin (NABU Hambrücken), Thomas Hoffmann (NABU-Landesvorstand) und Anita Beha (NABU Bezirksgeschäftsstelle) nach der Unterzeichnung, Foto: Martin Klatt
Franz Debatin (NABU Hambrücken), Thomas Hoffmann (NABU-Landesvorstand) und Anita Beha (NABU Bezirksgeschäftsstelle) nach der Unterzeichnung, Foto: Martin Klatt

31.07.2024

Die Saalbachniederung bei Hambrücken ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Vertreter der zuständigen Regierungspräsidien unterzeichneten am 31. Juli eine entsprechende Vereinbarung.

 

Die Niederungslandschaft am Saalbach ist Teil der alten Kinzig-Murg-Rinne, die nach der letzten Eiszeit eine ausgedehnte Feuchtgebietslandschaft parallel zum Rhein gebildet hat. Davon sind nur wenige Gebiete übriggeblieben.

Die heute vor allem als Wiese genutzte Saalbachniederung ist nicht nur der Lebensraum gefährdeter Brutvögel und seltener Pflanzenarten. Das Gebiet hat sich zudem als „Drehscheibe“ des Vogelzugs entwickelt und ist das Ziel vieler begeisterter Ornithologen.

Schon seit Jahrzehnten kümmert sich der NABU um die Saalbachniederung, die heute mit rund 500 Hektar Offenlandfläche, davon 300 Hektar Grünland das größte zusammenhängende Wiesengebiet am nördlichen Oberrhein ist. Im Projekt „Lebensader Oberrhein“, das der NABU im Auftrag des Bundes zwischen 2013 und 2019 umsetzte, hat sich die Saalbachniederung als herausragendes Gebiet für die biologische Vielfalt hervorgetan.

Für den Vorsitzenden des NABU Hambrücken, Franz Debatin, erfüllt sich mit der Unterschutzstellung ein Lebenstraum. Die ersten Flächen kaufte Debatin bereits 1985, um sie dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. „In der Saalbachniederung kamen viele glückliche Umstände zusammen, wie eine naturfreundliche Landwirtschaft. Zusätzlich wurden Flachwasserteiche geschaffen und eine dauerhafte Beobachtung des Gebiets, insbesondere der Vogelwelt, etabliert. Wichtig ist auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, zu denen die Stadt Bruchsal, die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Karlsruhe, das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Verein Wiesenauen Mittlerer Oberrhein zählen“, so Debatin.

 

Das neue kombinierte Schutzgebiet ist für den NABU ein Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Sicherung der Saalbachniederung. Doch mit der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung ist keineswegs ein Schlusspunkt des NABU-Engagements gesetzt.

Die NABU-Gruppe Hambrücken hat in der Saalbachniederung noch viel vor, wie es Franz Debatin kürzlich formuliert hat. Es geht darum, weitere Lebensräume zu schaffen, um hochgefährdete Arten wie die Grauammer, die Zwergdommel und den Kiebitz zu retten.  Für diese ist das neue Schutzgebiet nun ein sicheres Zuhause.

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