Fischadler soll am Mittleren Oberrhein wieder heimisch werden

24.02.2022

Rastatt/Sinzheim -Der Fischadler ist als Brutvogel durch rigorose Verfolgung in Baden-Württemberg „ausgestorben“. Im westlichen Mitteleuropa war die Art bis weit ins 19. Jahrhundert ein weit verbreiteter Brutvogel, so auch in Baden-Württemberg. Dort wurde 1907 der letzte Brutnachweis am Hochrhein erbracht.

 

Nach nunmehr 115 Jahren sollen Fischadler wieder n Baden-Württemberg  heimisch werden.Deshalb wurden 2021 und 2022 bei Iffezheim, Hügelsheim und Sinzheim Nistplattformen für den Fischadler angebracht. Dies erfolgte unter Federführung des NABU- Vogelschutzzentrums in Mössingen durch Dr. Daniel Schmidt-Rothmund. Die NABU-Bezirksgeschäftsstelle Mittlerer Oberrhein in Rastatt (Martin Klatt) und das Rastatter Kreisforstamt (Markus Rudolph) haben ihn bei der Auswahl passender Bäume und letztlich bei der Montage unterstützt. Angebrachte Wildkameras erlauben die Dokumentation der Brut und Jungenaufzucht bei den Fischadlern.

 

Im Elsass haben sich ab 2019 am südlichen und am mittleren Oberrhein zwei Fischadlerpaare angesiedelt. Aus jahrzehntelanger Erfahrung ist bekannt, dass sich in der Umgebung erfolgreich brütender Adlerpaare weitere Brutpaare ansiedeln, wenn die Vögel ein attraktives Angebot an geeigneten Horstbäumen vorfinden. Durch das Anbringen von künstlichen Horstunterlagen, bevorzugt in hohen Kiefern, die die übrige Kronenschicht eines Waldes überragen, lassen sich brutwillige Fischadlerpaare zur Nestanlage bewegen.

 

Die Nähe zum Rhein und die vielen Wasserflächen im mittelbadischen Raum machen die Region rund um Rastatt zu einem idealen Raum für die Installation von passenden Horstunterlagen, so dass Hoffnung auf Neuansiedlung eines Fischadlerpaares besteht.

 

Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe fördert dieses Engagement für den Fischadler mit 3.500,- Euro.