NABU zeichnet Reitschule Gernsbach als "schwalbenfreundliches Haus" aus

13 Rauchschwalben-Brutpaare in den Stallungen


 Foto: Martin Klatt
Foto: Martin Klatt

16.08.2024

 

Rauchschwalben werden im Volksmund auch Bauernschwalben genannt, weil sie ganz eng an die Viehhaltung gebunden sind und ihre Nester am liebsten im Stall bauen. In den vergangenen Jahren wurde hierzulande die Viehhaltung immer mehr aufgegeben, was unweigerlich zu einem dramatischen Rückgang der Rauchschwalbe gef-ührt hat.

 

Gab es im Ländle 2004 noch 80.000 bis 120.000 Brutpaare, konnten 2019 nur noch höchstens 40.000 Paare geschätzt werden, wie es die Bestandsentwicklung in der Roten Liste der Brutvögel im Land zeigt.


„In der Reitschule Gernsbach haben Rauchschwalben noch ein Zuhause“, freuen sich Stefan Eisenbarth und Mar-tin Klatt vom NABU.  Die Vögel wissen es zu schätzen, dass es im Stall über den Pferden praktisch immer Fliegen und andere Insekten zu fangen gibt und zwar auch dann, wenn bei Regenwetter draußen nicht viel fliegt. 13 Brut-paare dieser gefährdeten Vogelart leben auf dem Reiterhof.  


Dafür, dass die Schwalben in den Stallungen eine dauerhafte Bleibe haben, hat der NABU nun die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" an Sara und Frederic Gaus verliehen.


"Es wäre ein wichtiges Signal, wenn sich weitere Höfe für den Schutz der „Bauernschwalben“ einsetzen würden, denn sie sind auf Ställe und Scheunen angewiesen“, hofft Martin Klatt auf weitere Gelegenheiten, die NABU-Schwalbenplakette zu verleihen.  Und er fügt hinzu, dass den Vögeln auch durch spezielle Kunstnester geholfen werden kann, denn „auf den asphaltierten Feldwegen gibt es keine Lehmpfützen und den Schwalben fehlt heute überall der Baustoff für ihr Nest“.

Rauchschwalben in der Reitschule Gernsbach, Foto: Martin Klatt
Rauchschwalben in der Reitschule Gernsbach, Foto: Martin Klatt