Erlenhof in Moos ist "Schwalbenfreundliches Haus"

Dionys Metzinger (rechts) hat die Urkunde zum Schwalbenfreundlichen Haus von Martin Klatt bekommen, Foto: Markolf
Dionys Metzinger (rechts) hat die Urkunde zum Schwalbenfreundlichen Haus von Martin Klatt bekommen, Foto: Markolf

30.07.2021

Schwalben bringen Glück, so sagt der Volksmund. Das Schicksal der Vögel selbst ist bei uns allerdings weniger glücklich, denn deren Bestände sind in den letzten Jahren sowohl in Baden-Württemberg als auch deutschlandweit dramatisch eingebrochen. "Besonders schwierig ist die Lage für die Rauchschwalbe, die als „Bauernschwalbe“ fast nur in Stallungen nistet. Gab es im Ländle 2004 noch 80.000 bis 120.000 Brutpaare, konnten 2013 nur noch höchstens 50.000 Paare geschätzt werden“, so Martin Klatt vom NABU-Bezirk Mittlerer Oberrhein. „Umso mehr freut es uns, dass auf dem Erlenhof in Moos rund 30 Paare Rauchschwalben brüten“.

 

Die Rauchschwalben haben sich ihr Leben auf dem Erlenhof räumlich aufgeteilt. Dionys Metzinger berichtet, dass die Vögel schon seit vielen Jahren im Rinderstall gebrütet haben. Heute steht dort zwar kein Vieh mehr, sondern verschiedene Landmaschinen, doch die Schwalben sind dem Stall treu geblieben. „Erstaunlich finde ich, wie manchmal nur schmale Vorsprünge in der Wand den Schwalben für das Nest reichen“, so der Hofbesitzer.

 

Die benachbarte Halle hat Metzinger als Schafstall verpachtet. Hier jagen die Schwalben über die Köpfe von Mutterschafen und ihren Lämmern hinweg. Das „Schafraffenland“ von Matthias Markolf und Yvonne Zick beherbergt eine Herde von rund 100 ostfriesischen Milchschafen. Während ein Teil der Tiere momentan auf der Weide steht, lebt der andere Teil im Schafstall auf dem Erlenhof. „Ich finde es völlig faszinierend, mit welcher Geschwindigkeit die Schwalben durch den Schafstall fliegen, um dort Insekten in der Luft zu jagen“. Markolf und Metzinger sind die Rauchschwalben gleichermaßen auf dem Erlenhof willkommen.

 

Dafür, dass die Schwalben dort eine dauerhafte Bleibe haben, hat der NABU nun die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" an den Erlenhof verliehen.

 

Für die Rauchschwalbe sind die alten Stallungen auf dem Hof ein Rückzugsraum, der heute selten geworden ist, weil die Viehhaltung insgesamt drastisch zurückgegangen ist.

 

"Es wäre ein gutes Signal, wenn sich weitere Höfe vor allem für den Schutz der „Bauernschwalben“ einsetzten, denn sie sind auf Ställe und Scheunen angewiesen, hofft Klatt auf weitere Gelegenheiten, die NABU-Schwalbenplakette zu verleihen.