11.08.2020 - Schwalben bringen bekanntlich Glück. Das Schicksal der Vögel selbst ist hierzulande allerdings weniger glücklich, denn die Bestände sind in den letzten Jahren
dramatisch eingebrochen. "Die Mehlschwalben, die ihre Nester gerne an unsere Hauswände bauen, stehen heute auf der Roten Liste unserer Brutvö-gel“, sagt Thomas Hörnle, Sprecher des NABU in Bühl.
Hierfür gäbe es mehrere Gründe, denn die Vö-gel fänden einerseits immer weniger Nahrung, das heißt Insekten, die sie im Flug jagen. Andererseits wird es immer schwieriger, einen passenden Platz
für den Nestbau zu finden. Und auch das Sammeln von Lehm zum Bauen der Nester sei heute nicht mehr leicht, denn die einst erdigen Feldwege seien fast alle asphaltiert.
Noch schwieriger sei die Lage für die Rauchschwalbe, die als „Bauernschwalbe“ fast nur in Stallungen mit Vieh nistet. Umso mehr freut es den NABU, dass auf dem Aspichhof rund 40 Paare
Rauchschwal-ben vor allem in den Rinderställen brüten.
Für Betriebsleiter Simon Glaser wäre der Hof ohne die Vögel kaum vorstellbar.: „Schwalben waren im-mer am Hof, sie gehören einfach dazu!".
Dafür, dass die Schwalben auf dem Aspichhof eine dauerhafte Bleibe haben, hat der NABU nun die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" verliehen.
"Leider dulden es manche Leute nicht, dass sich die Schwalben an der Hauswand ansiedeln, weil der Kot der Vögel die Fassade verschmutzt", umreißt Thomas Hörnle das Problem für die
Mehlschwalbe.
Für die Rauchschwalbe sind die Stallungen auf dem Aspichhof ein Rückzugsraum, der heute selten geworden ist, weil die Viehhaltung drastisch zurückgegangen ist.
"Es wäre ein gutes Signal, wenn sich weitere Höfe vor allem für den Schutz der „Bauernschwalben“ einsetzten, denn sie sind auf Ställe und Scheunen angewiesen, hofft Hörnle auf weitere
Gelegenheiten, die NABU-Schwalbenplakette zu verleihen.